#Trauer, #Abschied, #Neubeginn

 

Wenn Dich ein geliebter Mensch verlässt, so löst der #Verlust einen unendlichen Schmerz aus. Warum ich? Warum muss mir das passieren? Aber wir hatten doch noch so vieles vor. Hätte ich es verhindern können? Und wie soll ich nun weiterleben, sind Frage, die unbeantwortet und quälend durch Tag und Nacht begleiten. 

Trauer ist ein ganz individueller Prozeß und jeder Mensch erlebt diesen Prozeß auf seine ganz eigene Weise, Länge und Intensität. Deshalb gibt es auch kein "richtig" oder "falsch" in den einzelnen unterschiedlichen Verhaltensweisen. Oft verliert man nicht nur den einen geliebten Menschen, sondern hat finanzielle, soziale Sorgen und Kummer die quälen und wenig Kraft alles anzugehen. Wo sind auf einmal Familie und Freunde, die anfangs noch beteuern sie wären jeder Zeit für Dich da. Nun häufig ist man sehr allein. Man zieht sich auch selbst zurück, will niemanden zur Last fallen oder mag nicht bitten. Manchmal wird man aber auch ausgegrenzt, wird zur unsichtbaren Person. Oder es wird über den Kopf hinweg etwas entschieden, es wird das verändertes Wesen bemängelt. Du solltest langsam mal wieder unter Leute gehen. Nun ist aber auch mal gut mit der Trauer, das Leben muss weitergehen usf. Das kennen viele Betroffene sehr gut. Es schmerzt noch mehr und man fühlt sich unverstanden und ungeliebt, einsam...

 

 

Das vier-Phasen-Modell von Kübler-Ross: 

1. Das Nicht-wahr-haben-wollen und die Isolierung (Schockstarre: das  kann nicht wahr sein, das ist ein schlimmer Traum, gleich geht die Tür auf und er/sie kommt herein...

2. Das Aufbrechen der Gefühle #Trauer/Weinen, #Zorn, Groll, #Wut und #Neid

3. Das Annehmen/Akzeptieren/Neue Perspektiven

4. Neue #Orientierung, Beruf, Wohnen, u.U. #neue Partnerschaft

Alle Phasen können sich überlappen oder zwischendurch auch wieder aufbrechen, sind dann aber i.d. Länge und Intensität nicht mehr so intensiv...

 

Gerade in diesen ersten Phasen  und später zur Verarbeitung und Reflexion kann die begleitende #Trauerhilfe wichtige Stütze sein. Man darf so sein, wie man ist, nichts wird bewertet. Alle Fragen und Gefühle dürfen sein. Wichtige #Unterstützung kann zudem auch in Bezug auf die Kinder gegeben werden, wie sag ich es wie und wann den Kindern, Jugendlichen. Was benötigen diese, wie kann ich trotz eigener Trauer den Kindern #Sicherheit und #Trost geben. Wie kann die Familie oder ich allein mit der Trauer leben lernen. Welche #Trauerreaktionen sind normal. Was kann helfen, wieder einmal lachen zu lernen und das Schöne am (Über-)Leben wahrzunehmen. Wann darf ich mich wieder neu verlieben. Wie den Kindern einen evtl. neuen Lebensgefährten "beibringen". . 

 


Zwei große Bäume stehen dicht beieinander in einem Park.
Sie kennen sich schon seit frühester Jugend.
Die Äste des einen Baumes ragen in die Krone des anderen.
Beide haben sich gegenseitig hervorragend einander angepasst.
Im Frühjahr entfalten sich zur gleichen Zeit die ersten Blätter.
Da, wo die einen Äste sich weiter ausdehnen, hält sich der andere Baum zurück.
Beide nehmen Rücksicht aufeinander.
Im Herbst machen sich beide für den Winter bereit.

Sie schützen sich gegenseitig vor starkem Wind.
Der eine Baum gewährt dem anderen Schatten.
Sie holen sich aus dem Boden ihr Wasser und teilen es sorgfältig.
So haben sich beide gemeinsam entwickelt, sind alt geworden und haben schon viele Jahresringe gemeinsam aufgebaut.

Eines Tages schlägt der Blitz in einen der Bäume ein und fällt diesen.
Er wird wortlos von Waldarbeitern abtransportiert.
Der andere Baum bleibt alleine zurück.
Er kann einfach nicht glauben, dass sein geliebter Nachbar nicht mehr da sein soll.

Wo sie sich doch für den nächsten Winter schon so viel vorgenommen hätten.
Er wünscht, einfach nur einen bösen Traum gehabt zu haben, und morgen nach dem Aufwachen sei alles wieder in Ordnung.

Doch am nächsten Morgen ist er immer noch allein.
Er schaut suchend umher, doch er kann seinen Nachbarn nirgendwo entdecken.
Er fühlt sich nackt und hilflos.
Jetzt erst wird ihm bewusst, dass er all die Jahre vom anderen Baum Schutz geboten bekommen hatte.
Er bemerkt, dass er auf der Seite, die dem anderen Baum zugewandt war, schwächer entwickelt ist.
Die Äste sind kürzer und weniger dicht mit Blättern übersät.

Ja, er muss sogar aufpassen, sich nicht nach der anderen Seite zu neigen und umzufallen.
Der Wind fährt im garstig in die schwache Seite.
Wie schön wäre es doch, wenn sein Nachbar noch da wäre.

Er beginnt zu hadern, warum der Blitz ausgerechnet in seinen Nachbarn schlagen musste.
Es gibt doch noch mehr Bäume im Park.

Er hat Angst vor dem langen, harten Winter, den er jetzt allein durchstehen muss.
Er seufzt, fühlt sich sehr einsam.

Warum konnte der Blitz denn nicht sie beide treffen?
Nie mehr würde er so einen Nachbarn finden, mit dem er alles teilen konnte.
Nie mehr könnten er und sein Nachbar über gemeinsame schöne Stunden sprechen, die sie beide erlebt hatten.

Hätte er am Ende seine Äste weiter zu seinem Nachbarn hinstrecken sollen, dass der Blitz auch ihn hätte treffen können.

So quält er sich mit Schuldgefühlen, Ängste und Verzweifelung.
Die Sonne scheint wie immer und sendet ihre wärmenden Strahlen, doch er verspürt sie nicht.
Es wird Winter und er verbringt die Zeit alleine.
Er überlegt, ob dies wohl der Sinn des Lebens sei.

Eines Nachts, als er wieder einmal grübelte, kam ihm die Idee, dass er sich im nächsten Frühjahr sehr anstrengen könnte, besonders die Äste seiner schwachen Seite wachsen zu lassen.

Er könnte versuchen, die leeren Stellen, die der Nachbar mit seinen Ästen ausgefüllt hatte, zu füllen.
Er hatte ja jetzt mehr Platz sich auszubreiten.
Er musste keine Rücksicht mehr nehmen und hatte Nahrung für zwei.

So begann er, alle seine Energien darauf zu verwenden, die Lücke, die sein Nachbar hinterlassen hatte, allmählich auszufüllen.

Ganz vorsichtig ließ er neue Äste wachsen. Es dauerte, aber er hatte ja Zeit.

Und manches Mal war er sogar ein klein bisschen stolz darauf, alleine gegen die Kälte und die Winde anzukämpfen.
Er wusste, dass es nie mehr so sein würde wie früher – aber wenn der Nachbar jetzt noch einmal kommen würde oder gar ein neuer Nachbar, hatte er nicht mehr so viel Platz zur Verfügung wie früher.

Eines wusste er genau.
Er würde den alten Nachbarn nie vergessen, denn er hatte ja so viele Jahresringe mit ihm gemeinsam verbracht.

Zu jedem Jahresring konnte er gemeinsam erlebte Geschichten erzählen.
Zu den nächsten Jahresringen kann er dann erzählen, wie er es gelernt hat, allein zu leben, seinen Ästen eine neue Richtung zu geben und seinen Platz im Park neu zu gestalten......

Verfasser unbekannt...

 


 

 

 

 

 

 

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